
Seine Skulpturen tragen Namen wie „Grießbauch“, „Auch Senioren tragen Adidas“, „Verdrehter Österreicher“ oder „Franzose oder Holländer“. Sie strotzen vor Ausdruckskraft, regen den Beobachter aber zugleich zum Nachdenken und Schmunzeln an. Das ist Karl-Heinz Kiefer.
Karl-Heinz Kiefer ist in der Lage Bewegung zu erspüren und diese in einem so starren Material wie Holz festzuhalten.
Elisabeth Schwinge
Das Besondere an den Werken Kiefers ist, dass die Figuren nicht erst geschnitzt und dann auf ein Holzpodest geklebt, sondern dass sie aus einem großen Holzblock herausgearbeitet wurden. Wer versucht sich vorzustellen, wie schwierig es sein muss, die Freiräume zwischen Armen oder Beinen einer Figur herauszuschnitzen, kann vielleicht ermessen, über welch handwerkliches Geschick Karl-Heinz Kiefer verfügt.
Die Liebe zum Holz wurde dem Durmersheimer mit Wohnsitz in Mörsch quasi in die Wiege gelegt, stammt er doch aus einer „Schreiner-Dynastie“ wie er selbst sagt. Sein Großvater und Vater waren Schreinermeister, und so kam er bereits sehr früh mit dem Material Holz in Kontakt. Kiefer selbst führte bereits als Teenager anspruchsvolle Schnitzarbeiten für Möbelrestaurationen durch.
Holz ist ein einsilbiges Wort, aber dahinter verbirgt sich eine Welt der Märchen und Wunder.
Theodor Heuss
Am liebsten arbeitet Karl-Heinz Kiefer mit Lindenholz, da dieses nach seinen Angaben leicht zu bearbeiten sei und nicht so sehr splittere. Einige seiner Kunstwerke wurden aber auch aus Eiche, Birnbaum oder Mahagoni gefertigt. Im Sommer arbeitet Kiefer im Freien oder in der Garage. Mitunter muss aber auch schon mal der Wohnzimmertisch als Werkbank herhalten. Als seinen „Professor“ bezeichnet der ehemalige Vermessungstechniker den bekannten Holzbildhauer Rudi Bannwarth aus Ettlingenweier.



